Neuigkeiten aus der Welt des Paddelns
Genau ein Wochenende nach dem Schweriner Drachenbootfestival auf dem Pfaffenteich hallten die Trommelschläge erneut. Dieses Mal jedoch rund 20 Kilometer weiter südwestlich über den Dümmer See. Jedes Jahr aufs Neue kommen Teams aus der gesamten Region nach Dümmer. Nicht aber nur, wie die meisten vermuten mögen, zum Paddeln, sondern auch wegen der familiären Atmosphäre. In diesem Jahr war die Anzahl der Teams doch recht überschaubar. Den kürzesten Weg zur Bade- bzw. Campingwiese hatten Ausrichter. Etwas weiter als „einmal die Straße runter“ hatten es hingegen die Fußballjungs. Die kamen aus Parum. Aber auch die Drachenköpp aus Dobbertin sind, wie auch die Flying Frogs oder die East Town Dragons aus Schwerin, gern gesehene Gäste.
Bereits am Freitagnachmittag reisten die ersten Teams an um ihre Zelte aufzubauen und am Abend gemeinsam mit vielen Dorfbewohnern und Paddelkollegen die traditionelle Lampionfahrt zu genießen. Am nächsten Morgen um 10 Uhr war es mit der Ruhe dann vorbei. Anke Gräber, die Bürgermeisterin von Dümmer eröffnete das Rennwochenende und wünschte allen Teams viel Spaß und viel Erfolg.
Bei der anschließenden Teamcaptain-Besprechnung wurden den Teams Nummern zugelost, die dann in den Rennplan eingetragen wurden. Also hieß es in den Vorläufen zunächst Jeder gegen Jeden. Damit alle Rennen auch im Falle eines Kenterns sicher über die Bühne gehen konnten rückte bereits im neunten Jahr in Folge die Wasserwacht aus Alt Jabel mit drei Mann an.
Schon im zweiten Rennen sollte es spannend werden. So standen die Dobbertiner Drachenköpp, die Erstplatzierten des Vorjahres direkt neben den einheimischen Stupido Dragons und den East Town Dragons an der Startlinie. Leichte Nervosität lag in der Luft. Mit einem Blitzstart und viel Elan schoben sich die Gastgeber direkt an die Spitze und konnten diesen Vorsprung bis ins Ziel auf über eine Bootslänge ausbauen. „Was für ein Start!“, hörte man die Helferinnen und Helfer am Steg später beeindruckt sagen. Die Dobbertiner gingen jedoch, wie fast alle Teams, nur mit einer Notbesetzung an den Start, denn die Einschulung in MV wusste volle Boote zu verhindern. Aber an soll ja bekanntlich Dinge hinnehmen, die man nicht ändern kann und so ging es bis zum Nachmittag munter weiter. Drei Läufe standen für jedes Team am Samstag auf dem Plan, bevor auf alle noch eine kleine Überraschung wartete.
Neben Renn- und Wanderbooten sowie dem Drachenboot findet sich im alten Kälberstall der Kanuten auch eine echte Rarität. Ein 10er Canadier aus den 50er Jahren. Liebevoll aufgearbeitet und Königsblau gestrichen. Hervor sticht der in weiß geschriebene Name „Bernd das Boot“. Nur noch selten bietet sich die Möglichkeit, mit einem solchen Boot zu fahren. Wer jetzt eine gemütliche Wanderfahrt erwartet hatte, der wurde eines besseren belehrt. Von jedem Team fand sich ein Neugieriger, so dass das Boot schnell besetzt war. Nach einer Einweisung von Trainerin Jana Jungbluth ging es im Gleichschlag hinaus auf den See. Bei den ersten schoss das Laktat schon nach kurzer Zeit in die Muskulatur. Und von Meter zu Meter wurde es anstrengender. Einen kühlen Kopf behielt unterdessen der Dienstälteste der Stupido Dragons. Bernd von Münster, Namenspate für das Boot, steuerte die Canadier- Neulinge sicher über den See zur Badestelle. Der ein oder andere fand hier seine Ablösung und alle anderen mehr und mehr Spaß am Fahren. Je länger die Fahrt dauerte, desto entspannter wurden alle. Nach ungefähr einer halben Stunde landete das Boot wieder sicher am Steg und wurde anschließend mit vereinten Kräften wieder im Bootshaus verstaut.
Am späten Nachmittag wurde dann für alle der gemütliche Teil des Abends eingeläutet. Die Feuertonnen wurden mit Holz bestückt, die Campingstühle aus den Zelten geholt und die Musik etwas lauter gedreht. So wurde bis in die späten Abendstunden bei Kaltgetränken am wärmenden Feuer gesessen, gelacht, gesprungen und getanzt.
Mehr oder weniger fit ging es für alle am nächsten Morgen in das letzte Vorlaufrennen. Danach stand fest: Zum zweiten Mal in den letzten drei Jahren starteten die Stupidos im großen A- Finale. Sicher qualifiziert waren dafür auch die Flying Frogs. Da es für den dritten und letzten Startplatz aber zwei Bewerber gab, mussten die Hydras und die Sunshine Dragons noch in einem Entscheidungsrennen messen. Der letzte Startplatz ging an die Sunshine Dragons und alle Finalbegegnungen standen fest. Die Zuschauerplätze an der Badewiese wurden voller und jedes Team wurde fair von den Zuschauern ins Ziel geschrien.
Bei der anschließenden Siegerehrung wurde aber zuerst der Preis für die kreativste Teampräsentation verliehen. Die Flying Frogs machten, passend zum Motto „Der blaue Planet“ eine große „Froschparty“. In blauen OP- Kitteln, Fröschen aus Papptellern und tragbaren Erdkugeln aus Gips inklusive Sonnensystem konnte dieses Team definitiv nicht übersehen werden. Sogar ein grüner Smart bekam Augen, Zunge und sogar ein Krönchen verpasst und fügte sich somit hervorragend ins Gesamtbild ein.
Im Vordergrund aber standen wie in jedem Jahr aber hauptsächlich die sportlichen Aspekte. So lagen die Amtsschimmel aus Ludwigslust im C- Finale vorn. Im B- Finale sicherten sich die Hydras den ersten Platz vor den Fußballjungs aus Parum. Den Gesamtsieg und somit den großen Wanderpokal sicherten sich die Sunshine Dragons aus Schwerin in einem spannenden Finish vor den Lokalmatadoren aus Dümmer. Pünktlich vor dem großen Regen fanden dann auch, Dank der zahlreichen Helfer, die Aufräumarbeiten ein Ende.
Drachenbootfest Dobbertin 2016
Alle guten Dinge sind Drei
Stupido Dragons erstaunen in Dobbertin
Die Stupido Dragons aus Dümmer waren ja bereits Ende April mit viel Vorfreude in die neue Saison gestartet. Anfang Juni war dann die erste Standortbestimmung im Terminkalender eingetragen. Es ging es ins rund 65 km entfernte Dobbertin. Wie schon im Vorjahr folgten die heimischen Drachen der Einladung der „Dobbertiner Drachenköpp e.V.“ Schon vor der Abfahrt nach Dobbertin am frühen Samstagmorgen war klar, dass es die Sonne den teilnehmenden Mannschaften nicht einfach machen würde.
Im Jahr zuvor goss es noch wie aus Eimern, in diesem Jahr schon morgens das komplette Gegenteil. Das Zelt war schnell aufgebaut und auch der mitgebrachte Fanclub war bereit. Nach der Auslosung der Mannschaften ging es zuerst gegen den Vorjahressieger in den Sport- Klasse, die „STUK- Marineabteilung“. Zwar mussten sich die Stupidos den Kontrahenten aus Güstrow geschlagen geben, jedoch erkämpften sie eine gute Zeit, die für die Finalrennen nicht unwichtig sein sollte. Dank einer neuen Messanlage des Ausrichters konnten dieses Jahr die Zeiten via Lichtschrankenmessung ermittelt werden.
In den nächsten beiden Rennen der Vorläufe ging es gegen die „Hartcorallen“ aus Parchim. Zunächst auf der Außenbahn. Als beide Teams durchs Ziel fuhren, wusste niemand so recht, wer schneller war. Spannend erwarteten alle das Ergebnis. Und das überraschte doch etwas. Zeitgleich. Auf die Hundertstel Sekunde genau.
Auch das zweite Rennen brachte optisch keinen eindeutigen Gewinner hervor. Die Zeit übrigens auch nicht. Wieder zeitgleich. Zunächst gönnten sich die Blau- Weißen eine kurze Verschnaufpause im Schatten der Bäume auf dem angrenzenden Campingplatz und verfolgten aufmerksam die letzten Vorläufe.
Dann wurden alle Zeiten zusammengerechnet und die Begegnungen für die Finalläufe bekannt gegeben. Die erste große Überraschung für die Stupido Dragons war der Einzug in das Rennen um Platz drei in der Sport- Klasse. Im Vorjahr wurde der Titel in der Fun- Klasse erkämpft, dieses Jahr war also schon jetzt eine Steigerung zu vermelden. Die zweite, und das fanden alle viel amüsanter, war der zugewiesene Gegner. Zum dritten Mal an diesem Tag ging es gegen die Parchimer Hartcorallen.
Die Mitglieder des eigenen Fanclubs machten schon beim Einsteigen in die Boote mächtig Stimmung und feuerten die Paddler lautstark an. Und wie der Zufall es wollte, brachte auch dieses Rennen keinen Sieger hervor. Nicht nur die Zeit war identisch, auch auf dem hochaufgelösten Zielfoto war für das Auge nicht zu erkennen, wer schneller war.So gab es zwei dritte Plätze, worüber aber keiner traurig war. Ihren Titel verteidigten hingegen die Sieger vom Vorjahr, die „STUK- Marineabteilung“ vor dem Gastgeber, der „Dobbertiner Drachenköpp“.
Das nächste Rennen ist sogleich das Highlight der Saison. Die Rennen beim heimischen „Drachenbootspektakel“ am ersten Wochenende im September versprechen wieder schöne und gemütliche Abende, spannende Rennen und viel Spaß.
Indoorcup Rostock 2016
"Hau Ruck!"
Paddler aus Dobbertin und Dümmer ziehen an einem Strang
Man nehme zwei Drachenbootteams, sortiere alle Paddler aus, die 19 Jahre und älter sind, nehme die übrigen acht und setze sie in ein Drachenboot. Fertig.
Nun mag sich der ein oder andere möglicherweise fragen: „ Moment. Paddeln in einem Drachenboot nicht 18-20 Paddler plus Steuermann und Trommler?“ Doch, ist schon richtig. Normalerweise. Aber ganz anders ist es beim sogenannten Drachenboottauziehen. Beim Drachenboot ist das Grundprinzip das gleiche, wie beim normalen Tauziehen. Allerdings variiert die Ausführung. Hier sitzen zwei Teams á acht Paddlerinnen/Paddler in einem Boot und schauen sich dabei gegenseitig an. Ab dem Startkommando „Are you ready? Attention. GO!“ versuchen beide Teams mit aller Kraft, das gegnerische Team „weg zu schieben“. Gewonnen hat, wer als erstes das gegnerische Team über einen Bestimmten Punkt „geschoben“ hat.
Seit einigen Jahren pflegen die einheimischen „Stupido Dragons“ eine Freundschaft zu den Paddlern der „Dobbertiner Drachenköpp“. So wurde nicht lange überlegt, ob beim 10. Rostocker Indoorcup ein gemeinsames U18- Team an den Start gehen könnte.
Am Wettkampftag stellten sich neben der Kooperation aus „Stupidos“ und „Drachenköppen“ noch drei weitere U18- Teams den subtropischen Temperaturen in der Rostocker Neptunhalle. Ehrgeizig und unerschrocken gingen Lina, Hannah, Paul und Moritz mit vier Dobbertinern in die Wettkämpfe des neuen Jahres. Und obwohl es keine gemeinsamen Trainings gab, schlugen sich alle wacker. Mit viel Kraft und Motivation vom Beckenrand hielten alle tapfer durch. Trotzdem reichte es am Ende nur zu Rang vier. Einen Pokal gab es trotzdem. Und letzten Endes stand für alle der Spaß im Vordergrund.
Auch bei den Mixed- Rennen der Erwachsenen saß ein „Stupido“ im Boot. So sprang Lisa, die Schlagfrau der einheimischen Drachen, bei den Dobbertinern mit ins Boot, um die vorgegebene Frauenquote (4 Frauen- 4 Männer) aufrecht zu erhalten. Hier reichte es zu Platz 19 von 24.
In den Pausen zwischen den Rennen oder zwischen Rennen und Siegerehrung hatten alle die Möglichkeit, sich im Springerbecken nach Lust und Laune auszutoben.
Die „Stupido Dragons“ bedanken sich für die offenen Arme der „Dobbertiner Drachenköpp“ und freuen sich auf die Begegnungen 2016.